3D-Bleche: Graepel bringt neue Lochblech-Generation auf den Markt

„Jede Öffnung im Blech schwächt die Struktur“, erklärt Vertriebsleiter Jan Fehlinger. „Deshalb arbeiten alle Hersteller mit Prägungen und Sicken“. Das erhöht die Steifigkeit, sodass das Bauteil seinen Zweck erfüllt. Indes, trotz dieser Finessen ist die technische Grenze irgendwann erreicht. Dann wird der Materialeinsatz erhöht. Insofern: Das Blech hält zwar, aber das Gewicht erhöht sich. Als Folge steigen die Kosten.

Neues Konstruktionsprinzip
Mit einer im eigenen Forschungszentrum in Löningen entwickelten 3D-Prägung will Graepel jetzt das Gegenteil erreichen: Weniger Gewicht bei gleicher Festigkeit, oder mehr Belastbarkeit ohne Gewichtsnachteil.

Dies erreicht der Hersteller, indem er nicht wie üblich durch die Blechplatine stanzt. „Wir geben nun auch den Stegen zwischen den Löchern eine dreidimensionale Struktur“, verrät Fehlinger. „Vereinfacht gesagt, arbeiten wir auch dort mit Sicken, und zwar winzig kleinen“. Die Werkzeuge dafür stellt man selbst her. Unter der Bezeichnung „Graepel-PerForm“ wird die 3D-Prägung jetzt angeboten. Zur Zielgruppe zählt man insbesondere den Fahrzeug- und Maschinenbau, aber auch Bauausstatter.

Zahlreiche Testserien habe man zuvor durchlaufen. Die Ergebnisse seien überzeugend. „Wir konnten die Materialstärke um bis zu 50 Prozent verringern und entsprechend Gewicht einsparen“. In puncto Stabilität habe man eine Verbesserung von bis zu 300 Prozent erzielt. Wo bei einer Standardlochung die Durchbiegung 19 mm betragen habe, seien bei der neuen Prägung nur 6,5 mm gemessen worden. Auch die Druckverlustmessung der TU Dresden brachte ein beachtliches Resultat: Der Luftwiderstand der Bleche sank um 30 Prozent. Dieser Fortschritt sei enorm. Mit den üblichen Verfahren der Kaltumformung seien die Werte nicht erzielbar gewesen, so Fehlinger.

Kein Nachteil beim Abkanten
Man habe sowohl filigranes Lochblech als auch robuste Blechprofilroste mit dreidimensionaler Formung gefertigt. „Die Werte ließen sich replizieren“. Graepels neue „durchgestellte Lochung“ bietet noch einen weiteren Vorteil: Die Durchstellung bleibt auch beim Abkanten um 90 Grad intakt, drückt sich also nicht platt oder reißt. Vor allem aber beim Pressen zeigt sich die enorme Verformbarkeit der Struktur. „Die Bleche halten“, unterstreicht Fehlinger.

Graepel ist einer der großen Hersteller von kalt geformten Blechelementen. Die 3D-Prägung gilt branchenweit als fortschrittlichster Ansatz. Man ist in der Lage, das Verfahren auch programmgesteuert umzusetzen, somit also individuelle Lochbilder zu erzeugen.

Farbschicht als Extra
Zusätzlich lassen sich die Bleche mit Farbe kombinieren. An sich nicht ungewöhnlich. Allerdings hat Graepel bereits 2016 ein Verfahren entwickelt, das der konventionellen Pulverlackierung deutlich überlegen ist: Der Druckverlust der sogenannten „Graepel-DuraVent“-Lochbleche ist aufgrund einer verbesserten Lochung und der optimierten Beschichtung um 13 Prozent geringer, stellte die TU Dresden fest. Zudem ist die Korrosionsbeständigkeit, nachgewiesen im Salzsprühnebeltest über 1000 Stunden, vergleichsweise hoch. „Graepel-ColorGrip“ heißt die adaptierte Farbvariante für Blechprofilroste. Trotz des Farbauftrags geht die Rutschhemmung der Oberfläche, wie eigentlich zu erwarten, auf diesen Sicherheitsbauteilen nicht verloren - sie liegt gleichauf mit der von feuerverzinkten Rosten.

Dass gerade Graepel mit diesen Innovationen den Fortschritt prägt, ist vielleicht nicht verwunderlich: Seit über 130 Jahren ist das Unternehmen ausschließlich auf Metallwerkstoffe fokussiert. Mehr dazu unter Graepel.de im Internet.

3D-Bleche

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